Auf meiner 700km-Rückfahrt aus Südtirol nach Leipzig habe ich wieder enorm viel Glück: Insgesamt vier Lift und acht Stunden Fahrt und ich bin zurück im geliebten Leipzig.
Die aufregendste Fahrt habe ich mit Fred. Gerade hat er noch gesagt er würde nur nach München fahren, doch jetzt scheint er es sich anders überlegt zu haben. Ich bin glücklich endlich weiter zu kommen. Angesichts des schönen Mercedes 500 sage ich:
Fred schmunzelt: "Das erzähl ich dir auf der Fahrt. Steig ein!"
Fred fragt mich, welche Außenminister ich kenne. Ich schaffe es in umgekehrt chronologischer Weise mit stocken bis Fischer. Vor Fischer war Hans-Dietrich Genscher von 1974 bis 1992 Bundesminister des Auswärtigen.
Als ich nach meiner Tasche greife warnt Fred mich: "Bloß nicht den Knopf dadrüber berühren! Ich weiß selbst nicht, was dann passiert". In diesem Hochsicherheits-Wagen sind wir extrem sicher. Damals wurde die neueste Technik verbaut. Dennoch konnten die Ingenieure eine Gefahr nur mit einem Trick begegnen. Bei einem Unfall könnte sich die Karosserie so verkanten, dass keine Feuerwehr-Einheit auch nur die Chance hätte, die Türen zu öffnen. Daher gibt es eine Sprengladung, die im Ernstfall gezündet würde.
Bevor wir uns mit anderen Themen beschäftigen, lerne ich noch interessante Dinge über verschiedene politische Highlights der Genscher-Zeit: Die Zwei-plus-Vier-Gespräche und den sowjetischen Außenminister Schewardnadse. Er überlebte in einem geschenkten, baugleichen Mercedes 1998 ein Bombenattentat... Ich fühl mich sicher!
Auf der Raststätte Feucht bei Nürnberg muss ich einem interessanten Fahrer und Fahrzeug tschüss sagen. Fred öffnet das Handschuhfach: Ein Mikrofon kommt zum Vorschein. Wahnsinn es funktioniert noch. Ich mache eine Durchsage auf dem Rastplatz: "Ich brauche eine Mitfahrgelegenheit nach Leipzig. Danke!"
Die aufregendste Fahrt habe ich mit Fred. Gerade hat er noch gesagt er würde nur nach München fahren, doch jetzt scheint er es sich anders überlegt zu haben. Ich bin glücklich endlich weiter zu kommen. Angesichts des schönen Mercedes 500 sage ich:
"Das ist ja eine Ehre in einem so geschichtsträchtigen Wagen mitfahren zu dürfen. Was ist das für ein Modell?"- ohne die ungewollte Bedeutung dieser Aussage zu ahnen.
Fred schmunzelt: "Das erzähl ich dir auf der Fahrt. Steig ein!"
Da saß auch mal Genschers Chauffeur! |
"Das ist Genschers ehemaliger Dienstwagen!"Wat? – Tatsächlich. Fred drückt auf einen Knopf und unerwartet senkt sich automatisch das Fenster neben mir. Zu meiner Verwunderung gucke ich auf eine 5cm – in Worten fünf Zentimeter (!) – dicke Glasscheibe.
"Diese Schutzkategorie heißt D6. Es ist einer von 20 Dienstfahrzeugen des Bundes zu Zeiten der Kohl-Ära."Bei jedem Spurwechsel sehe ich, wieviel Kraft Fred aufbringen muss, um das Schwergewicht zu kontrollieren. Wir sitzen höher, da wir zu allen Seiten von Panzerplatten umgeben sind. Bleiplatten gleichen die Neigung des Benz aus. Drei Telefone, davon eines mit geheimem Netz.
Als ich nach meiner Tasche greife warnt Fred mich: "Bloß nicht den Knopf dadrüber berühren! Ich weiß selbst nicht, was dann passiert". In diesem Hochsicherheits-Wagen sind wir extrem sicher. Damals wurde die neueste Technik verbaut. Dennoch konnten die Ingenieure eine Gefahr nur mit einem Trick begegnen. Bei einem Unfall könnte sich die Karosserie so verkanten, dass keine Feuerwehr-Einheit auch nur die Chance hätte, die Türen zu öffnen. Daher gibt es eine Sprengladung, die im Ernstfall gezündet würde.
5-Zentimeter-Glas!!! |
Auf der Raststätte Feucht bei Nürnberg muss ich einem interessanten Fahrer und Fahrzeug tschüss sagen. Fred öffnet das Handschuhfach: Ein Mikrofon kommt zum Vorschein. Wahnsinn es funktioniert noch. Ich mache eine Durchsage auf dem Rastplatz: "Ich brauche eine Mitfahrgelegenheit nach Leipzig. Danke!"
„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise [… möglich geworden ist.]" Das Satzende ging im Jubel unter.– Hans-Dietrich Genscher am 30. September 1989 in der Prager Botschaft
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